21. November 2020

Stoppt die Rodung im Dannenröder Wald!

Protest in Frankfurt gegen ein Projekt von gestern, das unser Morgen zerstört. Wir fordern die schwarz-rote Bundesregierung und die schwarz-grüne Landesregierung auf, die Rodung im Dannenröder Wald sofort zu stoppen! Mobilitätswende jetzt!

Die Räumung und Rodung im Dannenröder Wald hat begonnen. Die Polizei geht dabei teilweise aggressiv gegen Waldschützer:innen vor und hat mehrfach fahrlässig Menschenleben in Gefahr gebracht. Auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie ist der Einsatz Tausender Polizeikräfte aus dem ganzen Bundesgebiet unverantwortlich. Dennoch halten Bundesregierung und Landesregierung unbeirrt daran fest, den Weiterbau der A49 mit allen Mitteln durchzusetzen – und damit auch Klimakrise und Artensterben weiter voranzutreiben.

Angesichts der zunehmenden Eskalation im Danni protestierten wir zusammen mit Ende Gelände, Fridays for Future und anderen Gruppen am 20.11.2020 in Frankfurt gegen die Rodung und für die Freilassung inhaftierter Aktivisti. Der Weg führte uns an der CDU-Kreisgeschäftsstelle, dem Politikbüro der Grünen sowie der Justizvollzugsanstalt (JVA) vorbei. CDU und Grüne beglückten wir mit Botschaften, Grablichtern und Christbäumen vom letzten Jahr, die sie daran erinnern sollen, dass sie unsere Lebensgrundlagen zu Grabe tragen. Vor der JVA zeigten wir den inhaftierten Waldschützer:innen lautstark: Ihr seid nicht allein!

An allen Demo-Stationen gab es Redebeiträge. Das KoalaKollektiv sprach vor der CDU-Kreisgeschäftsstelle:

„Wir protestieren hier, da im Dannenröder Wald ein Projekt von gestern umgesetzt wird, das unser Morgen zerstört.

Die CDU versucht oft, Klimaschutz als Partikularinteresse von „Natur“schutzorganisationen hinzustellen. Sie versucht uns weiszumachen, dass Klimaschutz nicht mit wirtschaftlichen und sozialen Interessen vereinbar sei. Doch das Gegenteil ist der Fall! Die Klimakrise bedroht die Grundlagen unserer Gesellschaft. Nur durch Klimaschutz können soziale und wirtschaftliche Interessen langfristig geschützt werden!
Aber die CDU denkt nicht langfristig. Ihr Zeithorizont reicht nur bis zur nächsten Wahl. Daher betreibt sie lieber rückwärtsgewandte Klientelpolitik, statt mutig Zukunft zu gestalten. Sie warnt vor einer linken Ökodiktatur und ist dabei auf dem rechten Auge blind. Sie hört auf die Einflüsterungen der Autolobby und stellt sich gegenüber der Wissenschaft taub.

Die CDU beruft sich dabei auf Handelsverträge und Gerichtsentscheidungen. Doch gleichzeitig bricht sie das völkerrechtlich bindende Pariser Abkommen. Und handelt sogar entgegen unserem eigenen Grundgesetz. Denn Artikel 20a des Grundgesetzes sagt: „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die zukünftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen.“

Im Dannenröder Wald werden diese Lebensgrundlagen gerade zerstört. Es ist unvorstellbar, dass ein gesunder Mischwald für eine Autobahn gerodet wird, während die Klimakrise ungebremst voranschreitet. Überall in Deutschland vertrocknen Wälder. Aus Niger, aus Honduras erreichen uns aktuell Nachrichten von verheerenden Überschwemmungen. Ein „Weiter so“ bedeutet weitere humanitäre Katastrophen weltweit. Und auch hier in Europa. Doch statt endlich zu handeln, sägen CDU und CSU weiter an dem Ast, auf dem wir sitzen.

Die Befürworterinnen und Befürworter der A49 haben berechtigte Gründe: Sie wünschen sich weniger Verkehrslärm in ihren Dörfern, weniger Unfälle, weniger Feinstaub. Ihre Sorgen und Bedarfe müssen wir ernst nehmen! Aber neue Straßen sind keine Lösung. Bestenfalls werden die Probleme verlagert. Wahrscheinlicher werden sie sogar verschlimmert. Studien zeigen:  Neue Straßen bedeuten mehr Autoverkehr und damit mehr Lärm, mehr Unfälle, mehr Feinstaub.
Entlastung für die Menschen im Einzugsgebiet der A49 kann nur ein Ausbau des Schienenverkehrs bringen. Und regionale Lieferketten.

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Wir brauchen keine neuen Autobahnen und keinen Bundes-Autominister namens Scheuer. Wir brauchen eine sozial-ökologische Mobilitätswende, die ÖPNV und Fahrrad in den Mittelpunkt stellt. Wir brauchen artenreiche CO2-Speicher wie den Danni!

Daher fordern wir den sofortigen Stopp der Rodung im Dannenröder Wald!

Wir rufen:
Danni – bleibt!
Danni – bleibt!
Danni, Danni, Danni – bleibt, bleibt, bleibt!