18. Februar 2024

KlimaKneipe mit der Philosophin Eva von Redecker

Von Bergsteigen bis linkem Preppen: In unserer Februar KlimaKneipe suchten wir mit Eva von Redecker und unserem Publikum Antworten auf die Frage: „Wer kann in Zeiten von Klimakrise und Rechtsruck noch frei sein?“

Hier die gesamte Klimakneipe gucken oder unten Zusammenfassung lesen.


Wer ist Eva von Redecker?
Eva von Redecker studierte in Kiel, Tübingen, Cambridge und Potsdam Philosophie und arbeitete anschließend an mehreren Universitäten. Sie steht in der Tradition der Frankfurter Schule und forscht und schreibt unter anderem zu Freiheit, Kapitalismus, Klimakrise, Gemeinwohl und Feminismus. Eva schrieb mehrere erfolgreiche Sachbücher und ist gern gesehene Gästin für Vorträge und Gesprächsrunden – so auch am 14.02.2024 in der Klimakneipe im Frankfurter Massif Central. Die Philosophin wuchs auf einem Bauernhof in Schleswig-Holstein auf und lebt heute in einer Kommune in Brandenburg.


„Frei ist man erst, wenn alle frei sind“

So lautete einer der ersten von Evas Sätzen sowie eine der Kernbotschaften des Abends. Immer wieder kam sie darauf zurück, dass echte Freiheit nur in Gemeinschaft gedeihen kann. Frei ist nicht, wer besitzt – frei ist, wer gibt. Selbst für einen Bergsteiger, der allein am Gipfel steht, gilt: auf dem Berg frei fühlen kann er sich nur, wenn er genug zu essen hat, weil jemand seine guten Schuhe hergestellt hat, weil er sich verbunden mit der Natur fühlt.

Ausgehend vom Freiheitsbegriff wurden viele weitere Themen diskutiert. Beispiel Feminismus: Diesen versteht Eva von Redecker als Herrschaftskritik, die verschiedene Unfreiheiten zusammendenkt. Die Befreiung der Frau kann nur dann komplett sein, wenn es keine Unterdrückung mehr gibt – von niemandem.

Auch um die verschriehnen K-Worte – Kapitalismus und Kommunismus – machten Eva und das Moderationsteam der KlimaKneipe keinen Bogen. Mit Humor und Tiefgang analysierten sie, wie das aktuelle Wirtschaftssystem Mensch und Umwelt erschöpft und wie Alternativen aussehen könnten. Allen, die Angst vor einem Zusammenbruch haben, gab Eva einen Rat: „Linkes Preppen heißt, in Solidarität investieren“. Wenn wir unsere Beziehungen pflegen, wenn wir füreinander Sorge tragen – dann können wir auch schwierige Zeiten in gemeinschaftlicher Freiheit überstehen.