Alles nur Wetter?!

KlimaKneipe mit Özden Terli

“Wann wird’s mal wieder richtig Sommer – so wie es früher einmal war?” Große Teile deutscher Wälder sterben, Südeuropa ächzt unter einer Hitzewelle. Italien ruft den Notstand aus, in Griechenland rettet das Rote Kreuz Menschen vor dem Hitzetod. Menschen kollabieren und werden notbehandelt. 2022 gab es allein in Europa 60.000 Hitzetote.

Es ist klar: Da stimmt etwas ganz und gar nicht. Wir leben mitten in der Klimakrise. Das Wetter ist nicht mehr so, wie wir es kannten. 40 Grad in Mitteleuropa sind nicht normal! Die Atmosphäre da draußen ist eine andere als früher. Wir müssen einsehen: Wir Menschen sind eine geologische Macht, die den Planeten verändert und sich in Folge ihrer eigenen Lebensgrundlagen beraubt.

Diese Auswirkungen müssen auch vom Journalismus benannt werden. Einer, der das tut, ist der ZDF-Wettermoderator Özden Terli, u.a. bekannt aus dem “heute-journal”. Er lässt in seinen Wetterberichten immer wieder Klimafakten einfließen. Das kommt nicht nur gut an. Er erlebt starke Gegenwehr von konservativen Medien und wird zur Zielscheibe von Hass und Hetze von Leugner:innen der Klimakrise in den sozialen Netzwerken. Der Vorwurf lautet, er betreibe Aktivismus, dabei solle er doch nur sagen, wie das Wetter in den nächsten Tagen aussehen wird. Statt sich einschüchtern zu lassen, nutzt der Diplom-Meteorologe diese Erfahrung, um sich öffentlich zu positionieren. Er gibt Interviews, um auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam zu machen und widerlegt unermüdlich die Argumente der Klimaleugner:innen. Seine Position ist:

„Es ist unterlassene Berichterstattung, wenn man das Wetter nicht mit dem Klimawandel in Verbindung bringt.“ 

Diese Haltung fordert er auch von anderen. Gemeinsam mit einer Reihe anderer namhafter Personen des öffentlichen Lebens ist Özden Terli einer der Erstunterzeichner der Charta des Netzwerkes Klimajournalismus. Das Netzwerk setzt sich dafür ein, dass Klimaberichterstattung interdisziplinär gedacht wird und als Querschnittsthema in alle Medienressorts einfließt.

„Die Klimakrise ist kein Thema, sondern – analog zu Demokratie und Menschenrechten – eine Dimension jedes Themas.“ (aus der Charta des Netzwerks Klimajournalismus Deutschland)

Für sein Engagement bekam Özden Terli den Umweltmedienpreis der Deutschen Umwelthilfe, war für den Grimme-Preis nominiert und ist Preisträger des Wettbewerbs “Journalist des Jahres 2022”.

Im “heute-journal” hat er maximal eineinhalb Minuten, um über das Wetter zu reden. Bei uns wird er Zeit haben, ausführlich über die Veränderungen im Klimasystem und seine Arbeit als Journalist zu berichten. Wir freuen uns sehr, ihn am 1. September bei uns in Frankfurt begrüßen zu dürfen – der heißesten Stadt Deutschlands.

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